die Burg

“ Wer mit wacher Seele den Eingang zum Zittauer Gebirge findet, betritt in Oybin ein Paradies der Sinne “

Der Besucher sieht bei Ankunft zuerst das imposante Sandsteinmassiv Oybin und ein wunderschönes Dorf.
Je weiter man hineingeht, umso mehr gibt es zu entdecken!


Die Gedanken werden am Schluss getragen von drei Säulen:

 

dem Flair der prägenden Bauwerke,


dem von allen Seiten weit hin sichtbare Oybin mit seiner gewaltigen Burg- und Klosteranlage,


aber vor allem von der tiefgründigen Geschichte eines alten Kulturraumes, die den Menschen hier in Kopf und

Herz geht und den Besuch zu einem bleibenden Erlebnis werden lässt.

Auserwählt und ausgebaut, aus einer alten Raubfeste zum Sitz eines der bedeutendsten Herrscher des ausgehenden Mittelalter, Sicherer des Friedens zwischen den Fürstentümern Deutschlands, Förderer des Handels zwischen Norden und Süden Europas, und Begründer einer Ära von Kunst und Kultur

Kaiser Karl IV. (Böhmischer König und Kaiser des Hl. Römischen Reiches)

 

In seinem geschäftigen Leben suchte er als äusserst religiöser Mensch nach Orten, an denen er Ruhe, Besinnung und Kraft schöpfen konnte.  Oybin mag nicht nur in vorchristlicher Zeit ein Ort der „besonderen Magie“ gewesen sein. Selbst der Kaiser konnte sich seiner Anziehungskraft nicht entziehen und errichtete sich an diesem Ort eine Residenz, die als Altersruhesitz dienen sollte.

 

Ein Orden, der sich durch seine Frömmigkeit und strengen Regeln zu dieser Zeit heraushebt, ist der

Cölestiner Mönchsorden

Er hat das Vertrauen und die Gunst des Kaisers, um genau an diesem Ort ein Kloster errichtet zu bekommen,verdankt der Kaiser doch mehrfach sein Leben seiner tiefen Frömmigkeit und Disziplin. Welch hohe Stellung die Cölestiner bei Karl IV. hatten,zeigen nicht zuletzt die reichhaltigen Privilegien, die er ihnen verlieh.

Der Orden war nach seinem Begründer Cölestin V. benannt, der ursprünglich als Einsiedler namens Peter von Morone in felsigen Höhlen der Abruzzen lebte, gegen seinen Willen zum Papst gewählt wurde und als solcher in Ungnade fiel,weil er dem Reichtum und der Geschäftigkeit entfloh.Achtzehn Jahre nach seinem Tod wurde er heilig gesprochen. Seine Anhänger lebten nach dem Motto „ Ora et labora“ und kümmerten sich auch um Arme und Kranke in der nahegelegenen Stadt Zittau, die „Reiche“ genannt.

 Der Bau des Klosters auf dem Oybin wuchs in die Zeit der Hochgotik hinein und erhielt das Aussehen eines Doms. Kein Wunder, war es doch die Prager Dombauhütte unter Leitung von Peter Parler, die am Bau weitgehend beteiligt gewesen ist. Die Einrichtung und Ausstattung einer Kapelle für Karl IV. zeugt von tiefer Verbundenheit zwischen dem Kaiser und den Cölestinern auf dem Oybin. Leider hat er die Fertigstellung und Weihung der Kirche 1384 nicht mehr erlebt, aber die Pläne wurden trotzdem verwirklicht und seine „Wenzelkapelle“ als Sakristei genutzt. Die Reformation liess das Mönchsdasein auf dem Oybin enden und mehr und mehr die prunkvolle Einrichtung verlieren. Es bleibt allerdings die starke Aura, welche die Anlage und die Natur umgibt, erhalten.

 Selbst der Begründer der Deutschen Romantik C.D. Friedrich,kann sich ihrer nicht entziehen.

 

Hier entstand sein wohl bekanntestes Gemälde „ Huttens Grab“.

 

 

Wer heute, im 21. Jh. Oybin besucht,sollte mit offenen Augen und tiefer Verehrung den Baumeistern, Künstlern und Bewohnern von damals und heute entgegen gehen.

Dann bleibt dieser Ort da wo er sein sollte, im Kopf und im Herzen!

Die Autorin, Simone Richter, bediente sich bei der Verfassung dieses Textes, einigen wörtlichen Eindrücken unseres Fans Uwe aus Magdeburg! Ihm gilt unser herzlicher Dank!